Tuesday, December 17, 2013

USA - Kulinarisches

Hartnäckig hält sich das Vorurteil, Amerikaner hätten keine Esskultur. Zumindest punkto Fleisch ist das definitiv falsch. Etwas vom bisher feinsten, was mir je zwischen die Zähne gekommen ist, war ein Sirlion Steak in Stephenville, Texas. Aber auch sonst kann man ausgezeichnet essen, nicht zuletzt authentisch und vielfältig internationale Küche. Hervorzuheben ist hier mexikanisches Essen in Texas, jedoch haben die USA allgemein dank ihrem 98 %-Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund viel zu bieten. Etwa Sushi in Denver: zehnmal so gut und einen Zehntel so teuer wie in Zürich...




Die Pizzeria Hernandos in Winter Park hat eine ausgefallene Dekoration. Als Gast kann man eine 1-Dollar-Note verzieren und an die Wand heften lassen. Mittlerweile gibt es im Lokal kaum noch einen papierlosen Fleck. Wir hoffen, dass unser $ trotzdem seinen Platz gefunden hat...



Die günstigste Adresse um auswärts zu essen war "The Ditch", eine Burgerschlucke in Fraser. Für uns "locals" gabs doppelte Burger zum Preis des Regulars. So war auswärts essen bald günstiger als sich zu Hause selber einen Cheeseburger in die Pfanne zu hauen:


Zu Hause machten wir oft unseren "Fraser Salad", einen üppigen gemischten Salat mit Tomaten, Rüebli, Gurken, Sardellen, Oliven, Käse, Ei und selbstgemachter Sauce. Als Basis dient Eichblatt- oder Kopfsalat. Naheliegender wäre Eisbergsalat: Er wurde bereits früh bei Granby (dem nördlichen Nachbarkaff von Fraser) angepflanzt und in Eisenbahnwagen nach Denver gefahren. Da es noch keine Kühlwagen gab, wurde der Salat während der Fahrt mit Eis gekühlt - so entstand der Name iceberg-salad.

Wie bereits Weihnachten, musste Mia auch ihren Geburtstag ohne ihre Familie verbringen. Auf einen selbstgemachten Geburtstagskuchen musste sie trotzdem nicht verzichten. Meine Backkünste hielten sich jedoch in engen Grenzen...



Zum Schluss noch ein paar Worte zum Bier. Irgendwie schaffen es die Amerikaner kaum, ein ausgewogenes Bier zu brauen. Eine der drei Zutaten ist bei fast allen Produkten völlig übervertreten. Pabst Blue Ribbon, kurz PBR, ist eines der wenigen guten Beispiele. Coors (und alle Light-Biere sowieso) ist wässrig. Dagegen setzen die meisten kleineren Brauereien entweder auf übertrieben malziges oder auf überhopftes Bier. Ob das an überhopften Braumeistern liegt, weiss ich aber nicht.